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Matthias P.

Aus Goyke & Schmidt 1998

Aus welchen Gründen habt ihr überhaupt mitgemacht?

"Hauptsächlicher Grund war Geld. Weil, ich sag mal, man kriegt zwar Taschengeld von seinen Eltern, kriegt mal hier und mal da Geld, aber es ist nie so, daß es ausreichend ist, daß man, sag ich mal, als Jugendlicher 'n gutes Leben führen kann. Durch den Film, da hat man immer Geld in'n Taschen gehabt, da konnte man spontan sagen, ich will mir jetzt ne Anlage kaufen, kauf ich mir halt ne Anlage. Weil das Geld war ja da. Und die Eltern hattn ja auch nicht so viel Geld, daß sie jeden Tag mal 'ne Anlage kaufen können oder hier und da mal 'n Hunni, war nicht."

Das die meisten Darsteller nicht schwul sind, war uns von Anfang an klar []. Dennoch möchten wir wissen, wie es denn für die Jungen war, vor laufender Kamera Sex mit anderen Jungen zu praktizieren.

War es auch bei dir so: Mit Jungs nicht?

"Ja, zu Anfang ja. Ich sag mal, man hat sich nachher irgendwie geändert, nachher war es einfach egal. Weil ja das Geld dann da war. Na ja gut, wenn's einem so moralisch eben nicht gefallen hätte, oder wenn ich was dagegen gehabt hätte, hätte ich auch Nein gesagt. Aber ich sag mal so, es ging. Hat auch nachher so manches Mal Spaß gemacht."

Hat die Filmarbeit eure eigene Sexualität beeinflußt oder verändert?

"Man wird offener für manche Sachen. Weil so grad Schwule und so, damit wurde man vorher nie so konfrontiert. Nur dann halt durch den Film und so, und dadurch hat man das auch irgendwo, na ich weiß nicht, verstehen gelernt. So auf die Art."